
Schutz vor Extremwetter
Extremwetterereignisse wie Starkregen, langanhaltende Hitzeperioden und Dürren haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Den Schutz von privaten Wohngebäuden und Grundstücken sowie die Vorsorge gegen Extremwetter können Kommunen nicht vollständig leisten. Deshalb sollten Eigentümer und Mieter selbst in Aktion treten und Vorsorgemaßnahmen ergreifen.
Schutz bei Hitze: In Zeiten intensiver Sommerhitze bringen entsiegelte Flächen wie Vorgärten, Stellplätze, Auffahrten oder Wege spürbare Vorteile mit sich. Dort, wo Regenwasser im Boden versickern kann und Pflanzen wachsen, bleibt der Untergrund durch Verdunstung deutlich kühler und kann sich nachts besser abkühlen. Im Vergleich zu versiegelten, aufgeheizten Pflasterflächen tragen solche Bereiche zu einem angenehmeren Mikroklima rund ums Haus bei.
Hinweis: Manche Kommunen unterstützen Entsiegelungsprojekte finanziell. Wer aktiv werden möchte, sollte sich daher frühzeitig bei der zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung über mögliche Zuschüsse informieren.
Regenwasser sinnvoll nutzen: Regentonnen und Zisternen sind nicht nur im Garten während Trockenperioden nützlich - auch im Haus bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, das kostenlose Regenwasser effektiv einzusetzen. Statt es ungenutzt in die Kanalisation abzuleiten und aufwendig in Kläranlagen zu reinigen, sollte es möglichst direkt vor Ort gesammelt und verwendet werden.
Die größte Menge Wasser wird in privaten Haushalten typischerweise für die Gartenbewässerung, die Toilettenspülung und den Betrieb der Waschmaschine benötigt. Gerade in diesen Bereichen lässt sich Regenwasser hervorragend einsetzen. Das spart nicht nur Trinkwasser, sondern auch bares Geld - und schont die wertvollen Trinkwasserreserven, insbesondere in Zeiten von Dürre und Wasserknappheit.
Schutz vor Starkregen: Hier ist es entscheidend, dass oberirdisch abfließendes Regenwasser vom Gebäude ferngehalten wird. Es sollte also verhindert werden, dass Oberflächenwasser über tief liegende Hauseingänge, Kellerräume, Souterrainwohnungen, Garagenzufahrten, Fenster oder Lichtschächte ins Gebäude eindringt.
Bei Neubauten empfiehlt es sich bereits in der Planungsphase entsprechende Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und bestehende Gebäude können durch gezielte Nachrüstungen abgesichert werden. Abhängig von der Lage und den örtlichen Gegebenheiten kommen unterschiedliche Lösungen infrage, wie z. B. Überdachungen, Bodenschwellen, ein Gefälle im Eingangsbereich, erhöhte Türschwellen, Aufkantungen, verschiedene Barrieresysteme oder druckdichte Kellerfenster.
Auch das Anlegen von Geländemulden oder Senken auf dem Grundstück kann dazu beitragen, dass Regenwasser besser versickert. Zusätzlich empfiehlt es sich, versiegelte Flächen - etwa im Vorgarten oder bei Zufahrten - zu entsiegeln, um die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu verbessern.
Sobald die potenziellen Schwachstellen identifiziert sind, lässt sich gezielt entscheiden, welche Maßnahmen - einzeln oder in Kombination - am sinnvollsten sind.